Wie bekannt sein dürfte, wurde unlängst der Büropark in Bremen-Oberneuland mit Reihenhäusern bebaut. Keine schlechte Idee, wenn man bedenkt, wie sich die Wohnungssituation in Bremen darstellt. Nun sollte es in einem neuen Wohngebiet auch eine vernünftige ÖPNV-Anbindung geben. Und man soll es kaum glauben, es wurde eine neue BSAG Haltestelle in der Straße Ludwig-Sütterlin-Straße eingerichtet.
Jetzt könnte man meine, was will der Schöning da schon wieder meckern? Also schauen wir uns doch mal an, was genau gemacht wurde. Die Linie 31 aus Borgfeld kommend wurde um 1 Stadion in den Büropark verlängert. Der Ring der durch den Turn durchs Nedderland wurde jetzt also um einen weiteren Bogen verlängert. Zwischen 7 Uhr und 19 Uhr fährt jetzt zweimal in der Stunde ein Bus aus dem Büropark in Richtung Borgfeld.
Hey, hey – wer nun also aus dem Büropark zur Straßenbahn Linie 4 fahren möchte, braucht fast 10 Minuten für diese kurze Strecke (mit dem Rad ist man definitiv schneller^^).
Wie kommt’s? Na ja, der Bus fährt eben auf der Tour vom Büropark durch die Stadtländerstraße & Nedderfeld in Richtung Rhododendronpark. Aber jetzt kommt der große Knackpunkt:
Damit das Ganze in nur 6 Minuten funktioniert, musste die Verkehrsführung in den Straßen Achterdieck und Friedrich-Soennecken-Straße geändert werden. Weg von der Zone 30 hin zu einer Straße mit Tempo 30 – klingt wirr? Ich entwirre mal kurz:
In einer 30er-Zone gilt die Regel rechts vor links – auf einer normalen Straße können die bisher vorfahrtsberechtigten Straßen eben ganz einfach mit einer Vorfahrtsregelung „benachteiligt“ werden. So kann der Bus natürlich ziemlich gut durchfahren (und ich musste mir das Wort heizen echt verkneifen). Weiter wurde die Verkehrsberuhigung durch die Parkbuchten im Achterdieck zurückgebaut. Soweit auch so gut. Nur blöd, dass auf so einer Straße jetzt ja nicht nur der BSAG Bus fährt. Nein, morgens und abends heizen (ja und das meine ich so) nun die Autofahrer auch hier durch die Straße – ohne Rücksicht auf Verluste fahren hier einige Fahrzeugführer vom Kreisel Achterdieck/Markusallee bis hin zum Kreisel Louis-Leitz-Straße bzw. natürlich auch andersherum.
Kontrolliert wird das ohnehin nicht – und selbst wenn, die Strafen sind doch lachhaft. Wenn man jetzt noch weiß, was nach mehreren Anträgen aus dem Jahr 2014:
- Ein Zebrastreifen Ausgang Achterdiekpark
- Ein Zebrastreifen Höhe des Bäckers Richtung Kreisel
- Eine einheitliche Führung von Radfahrern
- Piktogramme mit Hinweis auf 30 km/h
- ein ganzheitliches Verkehrsberuhigungskonzept vom Schorf bis zur Franz-Schütte-Allee
- Ein Konzept für den zu engen Kreisel
Geworden ist. NICHTS! Für den BSAG Bus (den ohnehin keiner nutzt) wird der Achterdieck zur Heizer-Strecke umgebaut, aber der Beirat folgt diesen Anträgen für mehr Sicherheit scheinbar über nicht.
Ein Zebrastreifen ist viel zu teuer!
Zitat aus dem Beirat
Aber die ganzen dauerhaft geschalteten Fußgängerampeln in der Richard-Boljahn-Allee sind viel günstiger? Uff, es muss also wohl erst wieder etwas passieren, damit die Politik reagiert (s. Verkehrsunfall am Brill). Hoffentlich wird doch noch schnell nachgebessert, zugunsten der Sicherheit.
Der Stadtteil Oberneuland
Oberneuland hat eine lange Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Der Name „Oberneuland“ stammt von „Obern“ und „Neuland“, was „Oberland“ und „neues Land“ bedeutet. Es war ursprünglich ein ländliches Gebiet, das hauptsächlich von Bauern und Fischern bewohnt war. Im Laufe der Jahrhunderte gab es jedoch einige Veränderungen, insbesondere im 19. und 20. Jahrhundert.
Im 19. Jahrhundert begannen sich die ersten Fabriken in der Umgebung von Oberneuland anzusiedeln, speziell Textilfabriken. Dies führte zur Entstehung einer Arbeiterbevölkerung in der Gegend und zu einem Anstieg der Bevölkerungszahl. In den 1920er-Jahren wurde dann der Bau von Wohnhäusern für die Arbeiter begonnen, und Oberneuland entwickelte sich zu einem Wohngebiet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Wiederaufbau von Oberneuland vorangetrieben und es entstanden viele neue Wohngebiete. In den 1960er und 1970er-Jahren wurde der Bau von Wohn- und Geschäftshäusern sowie Infrastrukturprojekte wie Straßen und öffentliche Verkehrsmittel weiter vorangetrieben.
In den letzten Jahrzehnten hat Oberneuland weiter an Bedeutung gewonnen und hat sich zu einem beliebten Wohn- und Geschäftsstandort entwickelt. Der Büropark Oberneuland, der in den 1990er Jahren errichtet wurde, hat dazu beigetragen, Oberneuland zu einem attraktiven Standort für Unternehmen zu machen. Insgesamt hat Oberneuland eine bewegte Vergangenheit und hat sich zu einem lebendigen und beliebten Stadtteil von Bremen entwickelt. In Oberneuland kann man hervorragend Fahrradtouren beginnen.