Diesen Beitrag zum Thema Werbung bei Facebook (Social-Media-Marketing) habe ich schon eine Weile in meinen Entwürfen liegen und ich habe etwas mit mir gehadert, ob ich ihn überhaupt schreiben soll. Ich bin aber zum Entschluss gekommen, dass viele, die aktuell durch die Coronakrise in Not geraten sind, in naher Zukunft sich sehr stark Gedanken um das Thema Werbung machen müssen. Denn was klar sein dürfte, trotz Konjunkturprogramme und staatlicher Förderung, die privaten Haushalte und Firmen werden viel weniger Budget haben. Also heißt es Prioritäten setzen und auf sich aufmerksam machen. Wie man durch gute Instagram Fotos auf sich aufmerksam macht, habe ich bereits in Blog-Eintrag zuvor beschrieben. Hier soll es nun darum gehen, warum ich keine Werbung bei Facebook buche.
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Social Marketing
Zum Hintergrund: Mit meinem Projekt szenenight.de haben wir durch Werbung bei Facebook satte 12.546 Follower und erreichen pro Woche über 20.000 Menschen. Die Interaktionen hingegen hinken ganz massiv. Die Link-Klicks sind noch mal schlechter. Klar, Facebook will natürlich nicht, dass jemand Facebook verlässt und auf einer anderen Webseite weiter surft. Das ganze kann man natürlich beeinflussen, in dem man Geld ausgibt und Werbung bei Facebook bucht. Warum ich trotzdem keine Werbung mehr auf Facebook schalte, das versuche ich euch hier zu begründen.
7 Gründe gegen Facebook Werbung
- Es ist verdammt teuer! Ein Beispiel: Generierung Landing-Page Aufrufe. Budget 40 Euro. Reichweite 3500 Personen und davon 11 Besucher. Lasst es euch auf der Zunge zergehen. Für 11 Besucher verlangt in diesem Fall Facebook 40 Euro. Pro Besucher circa 3,60 Euro. Dafür kann man sich besser auf einen Marktplatz stellen und laut die URL rufen – abends hätte man mehr Aufrufe.
- Besucher sind genervt von Werbung. Auf Facebook sind Besucher tendenziell durch die massive Flut an Werbung eher genervt, als dass sie es als spannenden Tipp verstehen.
- Facebook ändert zu viel. Es gab Wochen, da habe ich montags bei Facebook im Werbemanager etwas eingestellt und am Dienstag war alles anders / weg – ohne dass Facebook die Änderungen vielleicht mal angekündigt hätte. Da überlegt man sich eine Aktion, stellt alles ein und zack – nein Facebook möchte etwas ändern. Alles weg. Schönen Dank.
- Datenschutz vs. FB-Pixel. Tja, so sehr Facebook auch das Pixel vergöttert und anpreisen mag. Geht es um das Thema Datenschutz, ist Facebook echt ein U-Boot. Und zwar eins mit vielen Löchern. Klar, jeder nutzt Facebook, aber muss es dann trotzdem so undurchsichtig und schwer nachzuvollziehen sein, wie mit Daten umgegangen wird? Ich habe den Facebook Pixel einige Male getestet – klar, nicht schlecht. Aber im Hinblick auf Datenschutz leider noch schlimmer als Cookies und Corona zusammen.
- Werbeanzeigenmanager ist viel zu kompliziert. Viel mehr muss man dazu doch nicht sagen. Ich mache 20 Jahre Webseiten und Internet – eine „Dr. Arbeit“ durchzuarbeiten „nur“ um erfolgreich auf Facebook zu werben? Wer hat dafür denn Zeit und Lust? Ok, man könnte eine Werbeagentur beauftragen, aber…
- Man zahlt doppelt. Vor einigen Jahren hat man bei Facebook Werbung gemacht, damit möglichst viele Menschen ein Follow für deine Seite geben. Damit steigerte man natürlich seine Reichweite und Bekanntheit. Dafür hat man bei Facebook bereits viel Geld gezahlt. Als das Spiel ausgereizt war, hat man bei Facebook kurzerhand die Sichtbarkeit der Seiten reduziert – und schwups mussten Seitenbetreiber wieder Geld für Werbung ausgeben.
- Was an Facebook ist noch sozial? Facebook wirbt mit dem Satz: Auf Facebook bleibst du mit Menschen in Verbindung und teilst Fotos, Videos und vieles mehr mit ihnen. Funktioniert das überhaupt noch? Ich habe schon so viele Freunde, dass Facebooks Algorithmus entscheidet, was ich zu sehen bekomme und was nicht, gepaart mit vielen (sehr vielen) Werbeanzeigen. Das ist für mich nicht mehr soziales Netzwerken. Und hast du viel Kohle, wirst du automatisch den Markt beherrschen. Hast du nur wenig Werbebudget, verpufft das Geld ausschließlich.
Fazit
Spart euch die Kohle und setzt sie dort ein, wo es euch mehr bringt. Setzt auf keine Nischen Netzwerke (wie z.B. Pinterest), setzt auf neue Trends – probiert euch aus und probiert Werbung auf lokalen Webseiten, findet Partnerschaften und Kooperationen. Dies hilft in schlechten wirtschaftlichen Zeiten präsent zu sein und bietet sogar danach noch viele Möglichkeiten mehr.
Hallo Kai, wir haben mit trusted blogs eine ähnliche Zahl an Followern und das gleiche Problem: kaum Reichweite und noch weniger Interaktionen. Und auch wir wollen Facebook nicht dafür bezahlen, dass unsere Beiträge mehr Menschen gezeigt werden. Darum haben wir heute mal ein neues Beitragsformat getestet und wir sind gespannt, ob die Nutzer sich damit mehr befassen, als mit den anderen Beiträgen. Du bist übrigens auch Teil dieses neuesn Beitrags – leider konnte ich Dich aber nicht verlinken. 😉
Was die Ads betrifft: wir schalten Anzeigen, um Kunden zu gewinnen. Hier finde ich Facebook-Ads legitim.